Vom Schweben am Ende der Welt

13 11 2010

Ushuaia, 7. – 10.11.2010 (Christoph)

 

Ich habe die große Ehre den ersten Gästeblogeintrag zu schreiben. Seit zwei Wochen reise ich nun mit Meike und Veit quer durch Argentinien. So führte unsere dritte gemeinsame Station von der Peninsula Valdés zum Ende der Welt nach Feuerland.

Erstmal durften wir wieder 16 Stunden Bus fahren bis wir in Rio Gallegos das Transportmittel wechselten und den Flieger nach Ushuaia nahmen. Wir “schwebten” über die Andenausläufer und den Beagle Kanal mit seinen fjordähnlichen Buchten in die südlichste Stadt der Erde ein. Alleine diese ersten Eindrücke verhießen unglaubliche Naturschauspiele und atemberaubende Landschaften.

Nach der langen Reise im Hostel angekommen genossen wir erst einmal den traumhaften Ausblick aus dem Panoramafenster unserer Unterkunft und planten die ersten Unternehmungen.

Tagesausflug Nummer 1 führte uns auf einen Treck zur Laguna Esmeralda. Doch dort sollte noch nicht Schluss sein, denn der dahinter liegende Gletscher sollte ebenfalls noch erkundet werden.

Los ging´s bei leichtem Regen auf einer Schlittenhunde-Ranch durch Moorlandschaften, kleinere Wäldchen und steppenartige Abschnitte, bis wir nach gut 1,5 Stunden schon die Lagune erreichten. Das Wetter wechselte alle 30 Minuten – von Sonnenschein zu Regen oder von windigem blauem Himmel zu Schnee! Teilweise war das Geläuf im Moor so tief, dass wir wirklich “schweben” mussten, um nicht mit den Füßen komplett zu versinken. Allerdings hörte der gekennzeichnete Treck bei der Lagune auf. Wir wollten aber weiter und schlugen uns ab da querfeldein durch. Wir haben auch mehrfach bei Biebers am Bau geklingelt, aber die waren wohl schon in ihrer Sommerresidenz. Das erschien uns ziemlich unwirklich, da mittlerweile das Wetter immer rauher wurde und ein Schneesturm dem nächsten folgte. Über Geröll und Schneefelder ging´s noch knapp zwei Stunden weiter rauf zum Gletscher. Das war alles schon relativ aufregend, aber der Abstieg sollte es dann in sich haben. Mit geringer Sicht und schwerem Schneetreiben begingen wir den Abstieg, teils mit Hilfe unserer Gesäße als Schlitten über die Schneefelder. Wir erreichten unseren Ausgangspunkt auf der Huskie-Station durchgefroren und wärmten uns bei einer guten Tasse heißer Schokolade. Den Tag beschlossen wir in Meike´s Pizzeria.

07 Ushuaia - Kopie 08 Ushuaia - Kopie

Tag 2 am Ende der Welt ließ sich wesentlich gemütlicher an. Eine kurze Stadttour durch Ushuaia und ein gemütlicher Spaziergang an der Küste bestimmten den Tagesablauf. Windzerzaust am Hobbithügel angelangt konnten wir beinahe mit den Gänsen und Möwen “mitschweben”. Im Hostel gab´s dann abends endlich mal wieder richtig FLEISCH für Veit und mich und Meike steuerte ihr sagenhaftes Ofengemüse und Misch-Kraut-Salat dazu.

Am letzten Tag am Beagle Kanal tourten wir dann durch den Nationalpark Tierra del Fuego. Meike “schwebte” förmlich im Delirium neben uns Männern her, da die Wetterkapriolen der Vortage doch etwas an ihrem Gesundheitszustand gezerrt hatten. Dennoch meisterten wir den schönen Treck quer durch den Nationalpark und entlang der Küste ohne größere Schwierigkeiten. Wunderschöne Berglandschaften, kristallklare und bitterkalte Bäche und Flüsse und dichte dschungelartige Wälder zeichneten das Landschaftsbild. Der anstrengende Fußmarsch verfrachtete Meike dann aber auch direkt ins Bett, während die Herren wieder der “Fleischeslust” frönten… zum Essen gab´s das typisch patagonische Lamm “a la Tierra del Fuego” direkt vom Grill sowie andere wohlschmeckende Leckereien. Der Grillmeister (nicht Veit) war so von unseren Esskünsten angetan, dass er prompt zur Verdauung einen Grappa spendierte – guter Mann!

43 Ushuaia 46 Ushuaia

Nach kurzer Nacht, denn unser nächste Bus ging schon wieder um 5:00 Uhr Richtung Norden, sind wir nun in El Calafate angelangt. Auf dem Weg “schwebten” wir unter anderem kurz durch Chile, aber auch über die Magellanstraße. Eigentlich gar nicht so aufregend, wären da nicht unsere kleinen Begleiter, schwarz-weiße Delfine, gewesen, die springend neben der Fähre hersprangen.

Ab jetzt heißt es dann erstmal Gletscher besteigen, Trecking am Fitz Roy. Nach drei Wochen “entschwebe” ich dann den beiden wieder in Richtung Europa während die beiden weiterhin dieses wahnsinnig interessanten und spannenden Fleckchen Erde erkunden können. Darum beneide ich die beiden sehr.

Ich möchte hier noch schnell die Möglichkeit nutzen um mich ganz herzlich bei der Reiseleitung und dem Animationsteam für herausragende Leistungen zu bedanken. Den Lesern dieses Blogs wünsche ich weiterhin fröhliches “miterleben” der Abenteuer von Meike und Veit und empfehle das ein oder andere Beschriebene auch mal persönlich zu erkunden.



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4 Antworten zu “Vom Schweben am Ende der Welt”

  • Marianne Dallmeyer sagt:

    Hallo ihr drei,

    das alles war bestimmt sehr spannend, die Fotos sind genial, ich habe mir glech eins von euch dreien als Hintergrundbild gemacht. Viel Spaß und Sonnenschein beim Eistrekking am in El Calafate. Meike, ich hoffe du hast dich von der Schneewanderung erholt. Wenn wir kommen kennt ihr euch ja bestens aus.
    Christoph, dir einen guten Rückflug.
    Liebe Grüße Marianne

  • Harald Weber sagt:

    Hallo Ihr Zwei weit weg von hier ich lese Wöchentlich alle eure Erlebnisse und wünsche euch alles Gute. Und dir Veit alles Gute zum Geburtstag
    Harry

  • Norbert sagt:

    Hi, Meike und Veit und natürlich Christoph, falls er noch bei Euch weilt. Zunächst einmal ist heute der 16.11. in MG, d.h., Veit hat Geburtstag! Also, Veit, alles Gute und vor Allem Gesundheit für den Rest Eures wahnsinnig schönen Trips. Hut ab, dass Du mittlerweile seit 4 Monaten ohne Kippe auskommst, was macht das Zittern in den Händen? Wir freuen uns über jeden Bericht und alle tollen Fotos.
    Viele Grüße
    Norbert und Astrid

  • Die Wuschels sagt:

    Hallo ihr zwei, was für eine geile Tour wieder, die ihr da erleben durftet.!
    Man kann ja echt neidisch werde! Andernfalls Respekt vor so viel Mut diese Gegenden zu erkunden.
    Ja Veit, auch von uns noch alles gute zu deinem Geburtstag nachträglich, wir haben es nicht pünktlich zu deinem Ehrentag geschafft, aber im Gegensatz zu euch sind wir hier im Alltags- Arbeitsstress!! Ein dickes Küsschen von Hannah und Mara soll ich dir auch noch ausrichten.
    Weiterhin eine schöne Zeit, ganz liebe Grüße die Wuschels!!
    (geschr. von Martina)

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